Rettet Tempelhof !

14.05.2008 JLEP
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Flugbericht von Biel Kappelen nach Berlin Tempelhof. Das Team aus der Schweiz nimmt teil an der Aktion Rettet Berlin Templehof.

Schon vor einiger Zeit beschloss die Regierung der deutschen Bundeshauptstadt Berlin, den traditionsreichen Flughafen Tempelhof zu schliessen und das Gelände zu überbauen. In der kürzlich durchgeführten Volksabstimmung verfehlten die Flugplatzbefürworter nur knapp die erforderliche Stimmzahl.
Um die Politik doch noch eventuell umzustimmen, fand nun am 3./4. Mai unter dem Motto "Rettet Tempelhof!" in Berlin EDDI ein Fly In statt.

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Die Dachterrasse war als Tribüne vorgesehen (Bild: F. Lepple)

Auch aus der Schweiz gab es einige Teilnehmer, so z.B. aus Biel-Kappelen ein Piper Archer und ein Tecnam VLA.
Die beiden Flugzeuge starteten am Freitagvormittag und landeten, nach einem Zwischenhalt in Schwäbisch Hall, 4 Stunden später in EDDI. Der Anflug nach Tempelhof erfolgte über die "Whiskey-Route", entlang dem Telotow-Kanal, über die Dächer der Grossstadt.
Die Flugleitung fädelte die ankommenden Maschinen in die Platzrunde ein und verteilte die Landingclearance alternierend auf die beiden parallelen Runways 27L und 27R. Beide Pisten sind mit 1840m und 2094m reichlich lang.
Insgesamt kamen fast 180 Flugzeuge zu diesem Event. Das Parking-Areal auf dem Vorfeld war gut belegt.

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Piper Archer mit der Crew aus Biel (Bild: F. Lepple)

In Berlin Tempelhof angekommen

So glatt Anflug und Landung verliefen, beim Einchecken im General Aviation Terminal war die Solobesetzung des C-Büros, aufgrund der Menge der eintreffenden Crews, mit der Abfertigung leicht überfordert. Bei der Ankunft in Tempelhof beeindruckten die riesigen Dimensionen des Geländes und besonders des Flughafengebäudes. Der rampseitig bogenförmig geschwungene Teil mit riesigem Vordach, misst alleine 1200 Meter!

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Auch heute noch eines der grössten Gebäude der Welt (Bild: F. Lepple)

Der Samstag brachte ein intensives Besichtigungsprogramm: Stadtrundfahrt, Luftwaffenmuseum in Gatow, Führung durch die nichtöffentlichen Teile des Flughafengebäudes, von der Dachterrasse, die als Tribüne für 100.000 Zuschauer geplant war, bis in die russgeschwärzten Bunker tief unter der Erde.
Mit über 300.000 Quadratmeter Nutzfläche, zählt das Airportgebäude auch heute noch zu den grössten Bauwerken der Welt.

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Bis zum Flieger muss man weit marschieren (Bild: F. Lepple)

Impressionen vom Flugzeugmuseum in Berlin Gatow

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U-Boot Jagdflugzeug Fairey Gannet A.S.4 Museum Gatow (Bild: F. Lepple)

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Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow (Bild: F. Lepple)

Impressionen Zentralflughafen Berlin Tempelhof

Als Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg von der russischen Besatzungsmacht von der Aussenwelt abgeschnitten wurde, erlangte der Flughafen Tempelhof weltweit Berühmtheit. Die Amerikaner richteten zur Versorgung der Berliner eine Luftbrücke ein. Alle 90 Sekunden landete ein DC 3 "Rosinenbomber" im Zentrum der besetzten Stadt und brachte Nahrung und lebenswichtige Güter für die Bevölkerung. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Berliner der drohenden Schliessung dieser geschichtsträchtigen Lebensader mit Wehmut entgegensehen.
Vielleicht ist es aber auch den GA-Piloten gelungen, mit der eindrucksvollen Demonstration "Rettet Tempelhof", die Entscheidungsträger Berlins umzustimmen. Schade, wenn diese grüne Lunge der Grossstadt zugebaut werden würde.

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Blick gegen Westen von der Dachterrasse (Bild: F. Lepple)

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Rosinenbomber (Bild: F. Lepple)

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Riesige Hangardimensionen (Bild: F. Lepple)

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Eine grüne Oase in der Grossstadt (Bild: F. Lepple)

Vielen herzlichen Dank dem Autor Fritz Jörg Lepple

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