Grumman F-14 Tomcat

18.12.2014 RK
Grumman F-14 Tomcat on the cat
Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)

Die Grumman F-14 Tomcat war der ideale Hüter für die grossen US-amerikanischen Trägerverbände. Die letzte F-14 Tomcat wurde von der US Navy am 22. September 2006 außer Dienst gestellt. Aus Kostengründen wurden die Tomcats durch die Super Hornet ersetzt. Im Iran stehen weiterhin rund zwanzig F-14A im Einsatz.

Entwicklungsgeschichte Grumman F-14 Tomcat

Nach einer Ausschreibung für ein trägergestütztes Jagdflugzeug wurde die Grumman F-14 Tomcat im Januar 1969 von der US-Navy ausgewählt. Vier Monate später bestellte die US-amerikanische Navy 12 Vorserienflugzeuge. Die erste Maschine hob am 21. Dezember 1970 zu ihrem erfolgreichen Jungfernflug ab. Dieser Prototyp stürzte ein paar Tage später während dem Landeanflug wegen eines totalen Ausfalls des Hydrauliksystems ab. Bei dem Absturz ging das Flugzeug vollständig zu Bruch, die beiden Piloten konnten sich glücklicherweise mit dem Schleudersitz retten. Das zweite Versuchsflugzeug absolvierte seinen Erstflug am 24. Mai 1971. Das Testprogramm konnte ohne weitere gravierende Probleme nach zwei Jahren abgeschlossen werden. Die ersten Tomcats wurden im Oktober 1972 an Verbände der US-Navy ausgeliefert.

 

Grumman F-14 Tomcat (Foto: US-Navy)
Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)

 

Hauptkonstruktionsmerkmale der Grumman F-14 Tomcat

Die F-14 Tomcat ist als zweisitziger Abfangjäger mit zwei Triebwerken ausgelegt. Die umfangreichen elektronischen Waffensysteme machten es nötig, ein grosses Jagdflugzeug zu entwickeln. Das Hauptkonstruktionsmerkmal der Tomcat sind die Schwenkflügel, die sich in einem Bereich zwischen 20 Grad und 67 Grad schwenken lassen. Die Oberteile der Lufteinläufe bilden den Anfang der Flügel und münden mit einer starken Pfeilung in den schwenkbaren Bereich der Tragflächen über, die mit Vorflügeln ausgestattet sind. An der Hinterkante erstreckt sich über die ganze Länge eine dreigeteilte Landeklappe und auf der Flügeloberseite befinden sich Störklappen. Über den weit auseinander liegenden Triebwerken sind auf dem Rumpfbereich zwei grosse Seitenflossen angebracht, die zum typischen Aussehen der Tomcat beitragen.

 

Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)
Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)

Antrieb derF-14 Tomcat

Die ersten Maschinen erhielten zwei Pratt & Whitney TF30-P-412A (TF30-P-414A) Mantelstromtriebwerke. Das TF-30 war für die relativ schwere F-14A Tomcat zu schwach und tendierte zu Strömungsabrissen im Kompressor, dieses Problem führte zu nicht weniger als vierzig Abstürzen. Grumman baute bereits beim siebten Versuchsflugzeug das modernere F401 PW-400 Triebwerk ein, doch dieses war zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig ausgereift und das Programm F-14B musste 1975 aus Kostengründen eingestellt werden. 1984 wurde die Entwicklung der verbesserten Interims-Version F-14A Plus eingeleitet, dabei wurden die anfälligen TF30 Triebwerke durch die viel leistungsstärkeren General Electric  F110-GE-400 Turbofan-Antriebe ersetzt. Die modifizierten Tomcats erhielten schliesslich die Bezeichnung F-14D Super Tomcat.

 

Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)
Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)

Bewaffnung der F-14 Tomcat

Die F-14 Tomcat war mit einem hervorragenden Waffensystem ausgerüstet. Das Herz des Feuerleitsystems bildet das wassergekühlte AWG-9 Radar von Hughes, gepaart mit den weitreichenden AIM-54 Phoenix Lenkwaffen verfügte die Tomcat über eine enorme Feuerkraft. Bis zu sechs Ziele können auf eine Distanz von 150 km wirkungsvoll bekämpft werden. Falls es zu einem Kurvenkampf kommt, steht der F-14 eine sechsläufige 20 mm Revolverkanone mit 675 Schüssen oder die AIM-9 Sidewinder Lenkwaffe mit Wärmesuchkopf zur Verfügung. Die Tomcat kann auch die kostengünstige, halbaktive AIM-7 Sparrow mitführen. Ein herausragendes trägergestütztes Jagdflugzeug. Die F-14 war während mehr als 30 Jahre für alle feindlichen Kampfflugzeuge einer der gefährlichsten Gegner.

Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)
Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)

Ein herausragendes trägergestütztes Jagdflugzeug

Die F-14 war während mehr als 30 Jahre für alle feindlichen Kampfflugzeuge einer der gefährlichsten Gegner. Das flüssigkeitsgekühlte AWG-9 Feuerleitradar kann Ziele bis auf eine Entfernung von 300 km erfassen und ab 160 km wirkungsvoll bekämpfen. Das Waffensystem wählt aus zwanzig Zielen die sechs bedrohlichsten heraus und kann sie mit weit reichenden AIM-54Phoenix treffsicher bekämpfen. Die F-14 war das erste Jagdflugzeug, das tiefer fliegende Ziele erfassen und bekämpfen konnte. Kein Jagdflugzeug verfügte über eine weiter reichende Feuerkraft als die Tomcat, deshalb war sie der ideale Beschützer für verletzliche Flugzeugträgerverbände. Die Hauptaufgabe der F-14 lag im frühzeitigen Entdecken und Bekämpfen von Feindflugzeugen, die sich einem Trägerverband näherten. Falls das Flugzeug optisch identifiziert werden musste und es zu einem Kurvenkampf kam, war die Tomcat trotz ihrer Grösse und relativ schwacher Motorisierung ein gefährlicher Gegner. Die letzte F-14 Tomcat Staffel wurde im September 2006 in Pension geschickt.

Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)
Grumman F-14 Tomcat (Foto: US Navy)

Technische Daten: Northrop Grumman F-14D Tomcat

Hersteller: Grumman Aerospace, Bethpage, New York

Herkunftsland: USA

Verwendungszweck: Zweisitziges, bordgestütztes Abfangjagdflugzeug

Antrieb: Zwei Mantelstromtriebwerke General Electric F110-GE-400 Trockenschub: 71,5 kN, Nachbrennerschub: 120,07 kN

Interner- Kraftstoffvorrat: 9185 Liter

Erstflug der F-14A: 21. Dezember 1970

Der Preis der Tomcat wurde nie offiziell bekannt gegeben, lag jedoch schätzungsweise bei 100 Millionen US-Dollar.

Produktionszahlen 632 Maschinen

Betreiber: US Navy, Iran betreibt die F-14A Tomcat auch heute noch.

 

Spannweite:

11,65 m / 19,54 m

Länge:

19,1 m

Höhe:

4,88 m

Flügelfläche:

52,5 m²

Leermasse:

18.950 kg

Interner Kraftstoffvorrat:

9185 Liter

Normale Startmasse:

29.073 kg

Maximale Startmasse:

33.725 kg

Maximale Geschwindigkeit:

2480 km/h

Landegeschwindigkeit:

230 km/h

Dienstgipfelhöhe:

18.000 m

Steigleistung:

155 m/s

Überführungsreichweite:

3300 km

Einsatzradius mit 3000 kg Waffenlast:

1500 km

 

Bewaffnung: Eine interne 20 mm Bordkanone, unterschiedlichste Luft-Luft Lenkwaffen und verschiedene Sprengbomben an sechs Flügel und Rumpfstationen. Waffenlast bis 6577 kg.

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